„Senden planen“ im Recruiting

Flexible Arbeitszeiten ermöglichen es uns, E-Mails auch dann zu bearbeiten, wenn unsere Kandidat:innen noch oder schon schlafen. Im internationalen Recruiting sind ohnehin alle Beteiligten für die Zeitverschiebung sensibilisiert.

Bei Suchen innerhalb von Deutschland sieht das schon anders aus. Mit einer unerwarteten, positiven Rückmeldung am Samstagabend startet man als Bewerber:in mit einem guten Gefühl in die neue Woche. Eine Absage am Feiertag trifft einen womöglich unvorbereitet.

Mit Gmail ist es kein Problem, E-Mails so zu planen, dass sie erst zu einem späteren Zeitpunkt verschickt werden. Welche Auswirkungen hat diese asynchrone Kommunikation im Austausch mit Kandidat:innen? Schnell mal durchklingeln, weil man noch eine Rückfrage hat und dann vom Kollegen hören, dass die Ansprechpartnerin gerade im Interview sei. Schreibt sie während des Gesprächs etwa E-Mails? Auf die Antwort per E-Mail kommt prompt eine Abwesenheitsnotiz. Muss sie etwa auch im Urlaub arbeiten? Wusste sie schon länger von einer wichtigen Entscheidung und hat sie mir vorenthalten?

Cawa Younosi, Personalchef bei SAP, thematisierte in einem seiner Beiträge, dass viele Arbeitnehmer:innen sich dazu verpflichtet fühlen, auf E-Mails zu antworten, auch wenn sie diese außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten bekommen. In der Signatur von Cawa Younosi findet sich der Hinweis: My working hours may not be your working hours. Please do not feel obligated to reply outside of your normal work schedule. Finden wir gut.

Wie lassen sich eine achtsame Kommunikation und flexible Arbeitszeiten am besten miteinander vereinen? Welche Erfahrungen habt ihr hier als Recruiter:innen und/oder Bewerber:innen gemacht?